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Karl Gottlob Schott

1897 Neuburg a.d. Donau - 1969



Karl Schott in Albanien

'Wohlvorbereitet trat Schott im April 1923 eine Fahrt von Neuburg a.d. Donau abwärts in den Orient an. Schott war kein Neuling auf dem Wasser. Zweimal schon war er vorher die Donau abwärts gepaddelt bis zum Schwarzen Meer. Nach acht Monaten Fahrt kam er in Kairo an. Seinen Plan, den Nil aufwärts zum Sudan zu reisen, konnte er nicht mehr verwirklichen, da dort Aufstände ausgebrochen waren.
Seine zweite Großfahrt und seine vierte Orientfahrt überhaupt trat Karl Schott im Juli 1925 an. Diesmal startete er in Riva am Gardasee, paddelte zur Adria hinunter, segelte an der Küste Dalmatiens durch die Straße von Korinth zum Piräus. Nach langen Verhandlungen mit den Behörden wurde ihm gestattet, den Euphrat zu befahren. Über Bagdad und Basra erreichte er nach dreizehn Monaten den Persischen Golf. 14000 Kilometer wurden auf dieser Reise zurückgelegt. Sein Faltboot wurde später im Deutschen Museum in München zur Schau gestellt.' (1940)





Anfang des 20. Jahrhunderts ging Karl Schott mit seinem Faltboot auf große Reisen:
  • 1922, von Neuburg a.d. Donau bis Sulina am Schwarzen Meer, die 3000 km lange Reise bringt ihm den ersten Eintrag in 'Beckmanns Sportlexikon' Grund der Fahrt ist eine Wette
  • 1923, bricht er von Donaueschingen zur Fahrt nach Konstantinopel (5000 km) auf. Mit dabei war sein Foxterrier 'Lumpi'
  • 1924, fuhr er bis Konstantinopel, Alexandria und Kairo (10000 km). Aufgrund von Unruhen bricht er seine urprünglich geplante Fahrt nach Indien ab
  • 1925/1926, fährt Schott (mit Hund) vom Gardasee nach Athen und von dort über Mersina, Euphrat, Tigris und Bagdad nach Basra (16000 km)
Unter dem Naziregime mussten Schott und seine Frau aus Deutschland fliehen, nachdem er als SPD-Mitglied mehrfach verhaftet und ins KZ Dachau gebracht worden war. 1934 fuhren sie über die Schweiz und Marseille mit zwei Faltbooten und zwei Hunden ins Exil nach Spanisch-Marokko. Nach dem Putsch spanischer Offiziere gegen die Republik wurde Schott schließlich in das KZ Miranda am Ebro verbracht. Nach Kriegsende versuchte das Paar, eine Einreisegenehmigung nach Bayern zu erhalten. Erst 1953 konnten sie nach Deutschland einreisen. Es folgten Auseinandersetzungen um Entschädigungs- und Rentenzahlungen. Seine sportlichen Leistungen wurden nach der Ausbürgerung aus Sportlexika und Standardwerken zum Kanusport entfernt.


Quellen: Augsburger Allgemeine (5.11.2013),
Dr. Barbara Zeitelhack (2013), Ludwig Dinklage (1940)
Zusammenstellung: Ilse Entner, 06/2015
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