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23. Bayerisches Wanderfahrertreffen in Burghausen
Mit Mann und Maus auf's Wasser



Die Paddelabteilung des SV Wacker Burghausen war vom 14. bis 18. Juni 1995 Ausrichter des 23. Bayerischen Wanderfahrertreffens. Mit der Basis in Raitenhaslach waren trotz der Behelfsmäßigkeit des Camps optimale Bedingungen geschaffen. Obgleich das Wetter zu wünschen übrig ließ und es noch am Vorabend des Treffens bis in die Nacht hinein ergiebig regnete, fanden sich doch etwa 150 Unerschrockene aus nah und fern ein. Das waren am Ende zwar weniger als die Hälfte der eigentlich erwarteten Teilnehmer, aber sie alle waren bis zum Schluss guter Dinge und wurden durch eine Wetterbesserung belohnt, die zeitweise sogar strahlenden Sonnenschein bescherte.

Die Organisatoren der Abteilung, allen voran der Abteilungsleiter Dr. Stefan Oberneder und sein Stellvertreter Alfons Kettner, hatten alles perfekt organisiert. Die reizvolle Klosteranlage, auf der von der Brauerei Raitenhaslach Plätze für Zelte und Caravans zur Verfügung gestellt wurden, die reichlichen sanitären Anlagen und die Warmwasserduschen in der städtischen Turnhalle fanden bei den Gästen großen Anklang.



Das Fahrtenprogramm schloss alle Flüsse der Umgebung ein, die sich für Wanderfahrten anboten: Salzach, Inn, Alz und Tiroler Ache. Vom Faltboot alter Bauart über moderne PE-Kajaks bis zum 10er Mannschaftskanadier waren alle Bootsklassen vertreten. Auf täglich zwei parallelen Fahrten ging es dann mit Mann und Maus (bzw. Hund) aufs Wasser. Die geladenen Vertreter von Presse und Rundfunkt konnten sich vor Ort einen Eindruck von dieser schönen und beschaulichen Sportart machen. Sie nahmen unter Anleitung mit großer Begeisterung an diversen Fahrten teil und ertrugen stoisch ihre 'Jungferntaufe' im kalten Inn.



Im Beiprogramm begeisterten Plättenfahrt, Burgführung und abendliche Musik im bewirtschafteten Zelt die Teilnehmer. Der Burgkirchner Kanupionier Sepp Schächner erzählte bei eindrucksvollen Dias und Film auf trocken altbayerisch und sehr zum Amusement der Gäste aus seinem langen Paddlerleben.




Der Festabend am Samstag war gekennzeichnet durch Ansprachen und Ehrungen verdienter Wanderkanuten. Der BKV-Vizepräsident für Freizeit- und Kanuwandersport, Peter Zimmer, verlieh Kanuwanderfahrerabzeichen in Gold und Sonderstufe (für 8.000 und mehr Flusskilometer), außerdem das Globus-Abzeichen für die Strecke von 40.000 gepaddelten Flusskilometern. Abteilungsleiter Dr.Stefan Oberneder hielt die offizielle Begrüßngsrede. Dass das Bayerische Wanderfahrertreffen geeignet ist, alte Kameradschaften zu vertiefen und neue Freundschaften zu schließen, daran erinnerte Willi Rogler, der Präsident des Bayerischen Kanu-Verbandes. Gerade in Anbetracht der Probleme, die von außerhalb betreffend Naturschutz und Gewässersperrungen auf den Verband zukommen sei dieser Zusammenhalt wichtig.



Rolf Riedel, DKV-Ressortleiter für Kanuwandersport, freute sich über die gelungene Veranstaltung. Besonderen Anklang fanden die Äußerungen des Schirmherrn, 1. Bürgermeister der Stadt Burghausen, Hans Steindl, der sich mit klaren Worten für den Erhalt heimischer Flusslandschaften und gegen die Verbauung der Salzach aussprach.

Am Ende waren Gäste und Organisatoren zufrieden. Dass diese Großveranstaltung, um mit den Worten des Verbandspräsidenten zu sprechen, 'allererste Sahne' war, ist nicht nur den Organisatoren und emsigen Helfern des SV Wacker zu verdanken, sondern auch den Brauereibesitzern, den Wirtsleuten der Klostergaststätte, dem SV DJK Raitenhaslach, der Stadt Burghausen und dem Verkehrsamt und nicht zuletzt den Wanderkanuten selbst, die sich immer diszipliniert und guter Dinge zeigten. Viele würden gerne wieder nach Burghausen kommen, wenn es auch weiterhin die Möglichkeit gäbe, dort zu campen.

Text: Kanu-Kurier, Heft 5, 1995,
Auszug aus dem Bericht von Prof.Dr.Gerhard Röderer, SVW
Fotos: SV Wacker Burghausen, Abteilung Paddeln
Zusammenstellung: Ilse Entner 10/2016
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